Ziele in der Berufsfotografie

Zu Beginn des Jahres soll man sich als Fotograf  Ziele für die nächste Periode setzen. Aber was ist der Unterschied zwischen einem Wunsch und einem Ziel?  Wie definiere ich Ziele überhaupt und was könnten Ziele für dein Fotobusiness sein und wieviele Ziele sollte man sich setzen ? Das erzähle ich dir hier.

Was sind Wünsche und was sind Ziele ?

Ein Wunsch ist eine Hoffnung oder Sehnsucht nach etwas, das man gerne hätte oder erleben möchte. Wünsche sind in der Regel weniger spezifisch und weniger an konkrete Handlungen gebunden. Hier wartet man eher und ist hier weniger im Tun und Handeln. Ein Wunsch kann auch etwas sein was man im man im Leben gerne erreichen würde, ohne jedoch einen klaren Plan und Handlungsmaßnahmen zu dessen Verwirklichung abzuleiten.

 

Im Gegensatz dazu ist ein Ziel eine klar definierte Absicht oder ein Vorsatz, der durch konkrete Maßnahmen erreicht wird. Ziele sind somit klar definiert, messbar und zeitlich begrenzt.

„Die Menschen sind nicht faul. Sie haben bloß Sie haben bloß keine Ziele, die es sich zu verfolgen lohnt.“ (Anthony Robbins)

Warum sollen wir uns Ziele setzen ?

Ziele geben dir Orientierung –  eine Richtung vor und du arbeitest nicht quasi „planlos“ dahin und wartest was auf dich zukommt. Du nimmst dein Business in die Hand, du gestaltest, du nimmst dir klar vor was du erreichen willst. Und das schöne – wenn du deine Ziele erreichst kannst du den Erfolg feiern. Für dich ist es eine persönliche Bestätigung ein großer Erfolg wenn du etwas erreichst, was du dir lange vorgenommen hast, lange und intensiv und vor allem konsequent daran gearbeitet hast.

Wie sollte ein Ziel nicht sein ?

Wir neigen jedoch sehr oft dazu Ziele zu allgemein – zu „weich“ zu formulieren.
Ich bezeichne das dann immer als die sogenannten „Silanisierer

 

Beispiele für zu „weiche“ oder auch  zu gering spezifizierte Ziele:

  • Ich möchte im nächsten Jahr meinen Umsatz erhöhen
  • Ich würde gerne im nächsten Jahr mehr Follower auf Instagram haben
  • Ich würde gerne beim schneller laufen
  • Ich will mehr Workshops besuchen
  • Ich will mich ein anderes Genre verstärken
  • Ich will mich mehr mit KI und Video beschäftigen

 

„Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht noch immer geschwinder, als jener, der ohne Ziel umherirrt.“ (Gotthold Ephraim Lessing)

Das SMART Prinzip zur Zielformulierung

Um sich bei der Zielformulierung, Zielsetzung und schlussendlich beim Zielcontrolling leichter zu tun, bedient man sich sehr oft dem „SMART Prinzip“

Ziele für Fotografen

Aber wie können wir dies nun für unser Business in der Berufsfotografie anwenden und wie lassen sich nun einige der oben genannten Ziele mit Hilfe der SMART Methode beschreiben ?

 

Umsatzziel: Im Wirtschaftsjahr 2024 will ich einen Umsatz von EUR 75.000 erzielen.

Oder: Ich will 2024 meinen Umsatz um 25 % (Basis 2023) erhöhen.

Sehr wichtig ist dabei auch noch zu erwähnen, dass man um den Punkt „realistisch“ und „messbar“ erfüllen zu können sich die Absprungbasis  genau anschauen soll. Beispielhaft beim Umsatz – wie hoch war der im vergangenen Jahr – oder für realistisch wenn man sich einen Umsatz von 75.000 EUR vornimmt sollte man eine realistische Steigerung von z.b. 10-25% ansetzen. Dies ist natürlich auch abhängig in welcher Phase sich das Unternehmen gerade befindet. Bei Start ups kann man diese Steigerung sicher höher wählen als bei Unternehmen die sich schon länger am Markt befinden. Also: Ausgangssituation, Zielzustand und bis wann willst du den Zielzustand erreichen.

„Der ziellose Mensch erleidet sein Schicksal, der zielbewusste gestaltet es.“ (Immanuel Kant)

In welchen Bereichen kann man sich Ziele als Berufsfotograf setzen ?

Hier gebe ich Dir noch einige Beispiele in welchen Bereichen du dir als Fotograf oder generell als EPU noch Ziele setzen könntest:

 

  • Umsatz, Kosten, Gewinn, Liquidität
  • Einstieg in ein weiteres Genre, Forcierung eines neuen Geschäftsfeldes
  • Online und Offlinekontakte bzw. Präsenz
  • Website, Newsletter, Blog, Social Media
  • Portfolio / Freie Projekte
  • Nachhaltigkeit
  • Anzahl (Umsatz) von Neukunden – Wiederbuchung (Umsatz) Bestandskunden
  • Kundenzufriedenheit / Kundenbeziehung
  • Angebotserfolgsrate / Abschlussquote
  • Reaktionszeit – Kundenkontakt / Angebotserstellung
  • Teilnahme an Wettbewerben / Zertifizierungen / Fortbildungen
  • Zusammenarbeit / Networking
  • Work / Life – Balance / Gesundheit

Der Zeithorizont der Ziele

Man kann sich kurz- mittelfristige und langfristige Ziele definieren. Als langfristiges Ziel würde ich einen Zeithorizont von 5-10 Jahren sehen. Mittelfristig wäre 3-5 Jahre und kurzfristig würde ich das Geschäftsjahr betrachten. Klar müssen diese Ziele im Einklang stehen und aufeinander aufbauen bzw. überleiten.

Wir wollen uns hier aber mit Jahreszielen beschäftigen.  

Wieviele Ziele soll ich mir jetzt setzen ?

Hier gilt ganz klar der Ansatz: „weniger ist mehr“. Das heißt übersetzt man soll sich nicht zu viele Ziele vornehmen , weil man ja als EPU oder Fotograf die Maßnahmen und die Umsetzung nicht delegieren kann wie in einem Unternehmen mit Mitarbeitern. Setzt man sich zu viele Ziele besteht die Gefahr dass „der Jumbo nie abheben wird und auf der Startrampe zerschellt – oder  schon nach kurzer Zeit die Freude an der Umsetzung verliert da der Aufwand einfach zu groß dafür ist und man im Endeffekt gar nichts umsetzt.

Die Kunst ist ja dass man sich die richtigen Ziele setzt, die dann möglichst auch umgesetzt werden. 

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Markus Nitsche

Markus Nitsche ist Berufsfotograf in Oberösterreich und der Steiermark und hat seine Diplomarbeit zum Thema "Marketingkonzetpte für Berufsfotografen im freien Wettbewerb" verfasst.

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